Der Arco Verlag führt seine Veranstaltungen des Gedenkens an den Völkermord an den Armeniern fort und beteiligt sich am 21. April 2015 am World Reading – mit einer Lesung aus der druckfrischen erweiterten Neuausgabe des Gedichtbands Mein Armenien von Jeghische Tscharenz.

Die Neuausgabe zum 24. April 2015, dem 100. Gedenkjahr an den Völkermord an den Armeniern, umfaßt Konrad Kuhns deutsche Erstübersetzung des Langegedichts  »Danteske Legende«. An Dantes »Inferno« aus der Göttlichen Komödie anknüpfend, entstand es 1915/16 als unmittelbares Echo des Augenzeugen Tscharenz auf die Spuren der Ermordungen und Verheerungen im Umkreis der Stadt Van. Ebenso erstmals übersetzt liegt nunmehr sein Gedicht »Botschaft« von 1933 vor, das, als Akrostichon, den versteckten Appell enthält: »Oh, armenisches Volk, du wirst vereint nur finden Rettung!« Nach seiner Entschlüsselung wurde es zum willkommenen Anlaß genommen, den bereits unter Druck geratenen, zunehmend gefährdeten Autor weiter zu ächten. In einer Lesung in Wien am 21. April 2015 wird »Danteske Legende« erstmals öffentlich auf Deutsch gelesen, Einladung anbei.

Jeghische Tscharenz wird auch in einem Rundfunkfeature von Daniel Guthmann vorgestellt, in dem seine Tochter und sein Nachdichter Konrad Kuhn ausführlich zu Wort kommen, und zahlreiche seiner Gedichte verlesen werden.

Kommende Sendetermine:
DeutschlandRadio Kultur: am 25. April um 18:05 Uhr
SWR 2:  am 31. Mai  um 14:05 Uhr

 Einladung
»Wir leben und atmen noch« – Lesung zum Andenken an den Völkermord an den Armeniern

Haus der Armenischen Kultur, Hadikgasse 28, 1140 Wien, Dienstag, 21. April 2015, 19.30 Uhr

Der Völkermord an den Armeniern hat tiefe Wunden und Narben hinterlassen. Zeitzeugnis und Gedächtnisort ist dabei auch die Literatur.

Wie sehr die Katastrophe des armenischen Volks erschütterte, schlägt sich seit 100 Jahren in Gedichten und Prosa nicht nur von Armeniern nieder. Der Übersetzer Konrad Kuhn und Verleger Christoph Haacker (Arco Verlag) schlagen dieses schmerzliche Kapitel in einer Rezitation armenischer Gedichte aus Europa und den USA auf:

Erstmals in deutscher Sprache liegt mit der erweiterten zweisprachigen Neuausgabe von Jeghische Tscharenz’ Gedichtband Mein Armenien dessen Poem »Danteske Legende« vor, das 1915/16 als sein unmittelbares Echo auf die Spuren der Ermordungen und Verheerungen im Umkreis der Stadt Van entstand. In der Nachdichtung von Konrad Kuhn ist es im ersten Teil der Veranstaltung erstmals auf Deutsch zu lesen – und zu hören.

Der zweite Teil der Veranstaltung bringt verstreute Stimmen der armenischen Diaspora in den USA in der Übersetzung von Christoph Haacker zu Gehör. Beginnend mit Leon Srabian Herald (Levon Der Srabian), einem Zeitgenossen von Tscharenz, bis hin zu Diana Der Hovanessian, der Übersetzerin von Tscharenz ins Englische, geht es um mühsame Spurensuche und den Versuch, als Überlebende und Nachgeborene einen Umgang mit der Katastrophe zu finden, die anhaltend auf Armenierinnen und Armeniern lastet.

Dieses Programm ist ein Wiener Beitrag zum Worldwide Reading, bei dem Menschen in aller Welt am 21. April 2015 öffentlich des Völkermords an den Armeniern gedenken und damit gegen das Vergessen und die Leugnung eines Menschheitsverbrechens die Stimme erheben.

Eine Veranstaltung der Österreichisch-armenischen Kulturgesellschaft, Wien,  in Zusammenarbeit mit dem Arco-Verlag, Wien/Wuppertal im Rahmen von Worldwide Reading.

Unter dem Ehrenschutz S.E., Arman Kirakossian, Botschafter der Republik Armenien in Wien.