Beeindruckt zeigt sich die NZZ von der deutschen Erstausgabe von James Hanleys Roman Fearon in der Übersetzung von Joachim Kalka im Arco Verlag.

Angela Schader verweist in ihrer Besprechung in der Neuen Zürcher Zeitung vom 31.1.2015 zwar auf die Skandalisierung des Romans, hebt aber positiv hervor, daß sich der Verlag nicht reißerisch auf diesen für sie heutzutage weniger nachvollziehbaren Vorwurf der »Obszönität« stürzt, um den Band zu vermarkten. Ganz im Gegenteil, preist sie an Hanleys Hauptwerk genau jene Passagen, die ihn damals in Verruf gebracht hatten: »Was sich aus heutiger Sicht zu den ›anstössigen‹ Szenen sagen lässt, ist höchstens: dass man sich wünschen würde, dass die Schönheit, der Irrsinn und die Qual eines erotischen Erwachens immer solcher Intensität, mit diesem fragilen, schon brechenden Schimmer der Unschuld dargestellt würden.« Ähnlich wie Nick Hornby empfindet die Rezensentin die überzeugend inszenierte Furcht und die Düsterkeit, die »finstere, beklemmende Atmosphäre« als eine der Stärken von James Hanleys Fearon. Die »sorgfältige Edition« und die Übersetzung in den »berufenen Händen von Joachim Kalka« bilden dafür den überzeugenden verlegerischen Rahmen.