Bruno Corra (1892–1976) widmete sich neben der Philologie und Philosophie dem Okkultismus und der Theosophie. Mit seinem Bruder Arnaldo Ginna entwarf er eine moderne Ästhetik (Arte dell’avenire, 1910), experimentierte mit neuen Kunstformen und war Mitherausgeber von Avantgarde-Zeitschriften (Il Centauro 1912–1913, L’Italia futurista 1916–1918). Auf frühe Prosa (Con mani di vetro, 1916) folgte Sam Dunn è morto und der mit Marinetti verfaßte sozialutopische Roman L’ isola dei baci (1918). In den 20er Jahren erklärte er die revolutionären Avantgarden für vollständig ausgeschöpft.