Paul Gurk und sein Roman Berlin – bereits als »Buch der Woche« im »Büchermarkt« des Deutschlandfunks mit einem zwanzigminütigen Soloauftritt gewürdigt – bleiben, nicht ganz unerwartet, munter im Gespräch. Und die Aufmerksamkeit für unsere jiddisch-polnische Autorin Debora Vogel reißt ebenfalls nicht ab. Geballtes Rezensionsecho – aus Tagesspiegel, WDR, Virginia und Buchkultur – hier in einem kurzen Streifzug.

Rezensent Dirk Hohnsträter stellte am 5. April »Berlin« im WDR vor. Sein Fazit lautet: »Mal beeindruckt Gurks Buch mit sprachlicher Originalität und genauer Beobachtungsgabe, mal befremdet es mit modernekritischen Schablonen und hochgespannter Expressivität. Ein lesenswert eigenwilliger Beitrag zum deutschsprachigen Großstadtroman ist Gurks Berlin-Buch allemal« (zum Beitrag auf der WDR-Website - externer Link).

Auch für das Wiener Magazin Buchkultur (April/Mai 2017) ist die Ausgabe im Arco Verlag ein editorisches Ereignis. Alexander Kluy urteilt: »Gurks Berlin, dramaturgisch in einer stetig wiederkehrenden Motivkette vorgeführt, ist gefährlich und dämonisch, intensiv und grotesk, wild, lebenshungrig und eigenwillig, so eigenwillig wie die expressionistische Überhöhung der Sprache, die bereits beim Erscheinen dieses unzeitgemäßen, heute umso spannender anmutenden Zeitsittenbildes unzeitgemäß wie einzig angemessen war.«

Debora Vogel, die bereits mit dem »Preis der Hotlist« ausgezeichnet worden war, bleibt ebenfalls ein Dauerbrenner im Feuilleton.

Im Berliner Tagesspiegel befand Katrin Hillgruber: »Dass Debora Vogels vielschichtiges Werk samt dessen kontroverser Rezeption nun dem Vergessen entrissen wird, ist das Verdienst von Anna Maja Misiak. Die in Bern lebende Germanistin und Kunsthistorikerin besorgte in jahrelanger Kärrnerarbeit eine Gesamtausgabe mit dem schönen Titel Die Geometrie des Verzichts. Der Wuppertaler Arco Verlag wurde für diese editorische Großtat mit dem Preis der Hotlist der unabhängigen Verlage geehrt. Gewürdigt werde sowohl der Verlag für diesen Fund, heißt es in der Jury-Begründung, als auch ›eine kompromisslose Avantgardistin, die mit Lyrik und Essays eine bedeutende Rolle in den Debatten der Zwischenkriegszeit einnahm‹ « (zum vollständigen Beitrag - externer Link).

 Diana Grupp begeistert sich in der Zeitschrift »Virginia« (Nr. 60, März 2017) ebenso für Debora Vogel: »Großartige Bücher regen an, unser Sehen und Urteilen neu zu überdenken. Die Geometrie des Verzichts ist ein solches Buch.«