Der Herbst 2019 steht ganz im Zeichen des Kinos: Gleich drei unserer Bücher wurden verfilmt – teils von weltberühmten Regisseuren. Erstaunlich ist dabei auch, daß zwei der Vorlagen aus dem 19. Jahrhundert stammen, das erstmals im Arco Verlag Einzug hält.

Das gilt für Álvaro do Carvalhals Die Kannibalen von 1868 – kongenial 1988 als Filmoper(!) inszeniert von Manoel de Oliveira. Walter Serners Die Tigerin. Eine absonderliche Liebesgeschichte war nach 1925 ein Skandalbuch, gegen das empörte Oberstudienräte »zum Schutze der Jugend« vergeblich juristisch Sturm liefen. Der Kinoverleih sah im Film von 1992 so etwas wie »Basic Instinkt« mit Kim Basinger. Für den armenischen Regisseur Sergej Paradschanov aus Tiflis gab es in der Sowjetunion keine Werbetrommler – dafür Lagerhaft und Schikanen. Daniel Tschonkadses Die Burg von Surami von 1860 wurde 1985 zu seinem letzten Spielfilm – und zur zweiten Verfilmung nach 1922.

Kino lag weit entfernt von der Welt der Huzulen in den Karpathen. Umso mehr waren Reporter und Fotografen um 1930 darauf aus, sich auf diese vermeintlich letzten »Wilden« Europas zu stürzen. Zum großen Erzähler ihrer Geschichten wurde dagegen der Pole Stanisław Vincenz. Davon, wie deren Kultur überraschend der jüdischen begegnete, zeugt sein Werk Auf der Suche nach dem Taubenbuch des Baal Schem Tow. Geschichten aus den Karpathen von Huzulen, Chassidim und Rachmanen.

Dem jiddischen Verlagswesen in Wien widmet sich Thomas Soxberger.

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