In New York
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In New York
160 S. / Hardcover
Dezember 2021
sofort lieferbar
ISBN 978-3-96587-010-9
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Neufassung nach dem Urtext, Lektorat Elvira M. Gross.

New Carnegie Under Manhattan New York – utopisch strömen sie dort unten zusammen, die Ausgestoßenen der Stadt, doch auch die High Society, für kurze Zeit vereinigt und vereint, bevor sich Mr. Talisker für alle Zeit in Mr. Hyde verwandelt, der aus den Augen des Obdachlosen Sky schaut und also aus dem Himmel. Zuvor war der Erzähler dieses Buches angekommen, um den Helden zu treffen, den er sich erfunden hat. Und er trifft ihn auch, wird selber fast zu ihm, worauf er eine Halbwelt kennen lernt, die schon dabei ist zu vergehn. Noch standen die World Trade Towers, noch war’s ein andres New York City, doch seine Abenteuer längst gefährdet. Es ist die Zeit der »Disneyfication« – der unter Bürgermeister Rudy Giuliani als »civic cleanup« mit »zero tolerance« exekutierten Reinigung des Stadtbilds zum Wohl des Immobilienhandels. Nachts werden die Stadtstreicher auf die Ladeflächen von LKWs getrieben wie Vieh und upstate wieder ausgekippt, derweil ein in Spanish Harlem untergeschlüpfter Phantast von einem großen Konzert träumt, das er der Menschheit schenken will. Die Elenden solln es ihr spielen. Ein Geruch nach Muff und schalem Essen steigt aus seinen Kleidern. Schon wird er auf einer Parkbank gesehen, wie er ein Eßstäbchen hebt, um dem Orchester den Einsatz zu geben, derweil in »Parks Dofu«, Queens, Mr. Dong Pyo P. beim Mittagsmahl dem Sterben eines Fisches zusieht, von dem er gerade schneidet. Von einer riesigen Hauswand indes schaut die dunkle Martha, Führerin des Widerstands der Frauen, lockend über die Metropole dahin.

Was als Milleniumsbuch angelegt war – Alban Nikolai Herbst entwarf den Roman 1999 in New York – bezieht gerade aus dem Abstand zu heute den zusätzlichen Reiz einer Zeitreise, die bewahrt und dabei das Visionäre bestätigt, ein Feuerwerk der Phantastik, ein Höhepunkt deutscher New- York-Literatur nach Ulrich Becher und Uwe Johnson. Die Neufassung von 2021 nach dem ursprünglichen Manuskript gibt Szenen ihr Recht, die in der Erstausgabe fehlen.