Das Frühjahr bringt einen Mix aus ganz neuen Büchern und aus Neuerscheinungen, die aus dem Vorjahr nach reiflicher Überlegung kurzerhand verschoben wurden.

Im Januar kam Gerd-Peter Eigners Der blaue Koffer heraus, und Artem Tschechs Nullpunkt wird allüberall besprochen, ist in aller Munde. Ende Februar erscheinen Marko Martins Brauchen wir Ketzer? und Felix Philipp Ingolds Anthologie russischer EinZweiDreizeiler. Erstmals Aussteller auf der Leipziger Buchmesse, erwarten wir Ende April zum Österreich-Schwerpunkt Robert Neumanns fast unbekannten Exilroman Blindekuh – sowie Pariser Nächte mit der einstigen russische Avantgarde des Exils ab 1917. Mihail Sebastian, angeblich Finder eines rätselhaften Hefts mit Fragmenten, gehörte zu den vielen Rumänen, die Paris prägte – oder es ihrerseits prägten. Paul Binnerts hat gerade mit seinem Lügenlabyrinth – jetzt zu besprechen – den starken holländischen Anfang gemacht, Jan Wolkers Sommerhitze und Heere Heeresma Ein Tag am Strand lassen schon an Wärme und Nordsee denken. Ohne die es wiederum David Jones´ durch und durch maritime Anathemata nicht gäbe. All das lenkt ab von Grauen und verborgener Hoffnung in der Ukraine. Doch brauchen wir Bücher nicht allein, uns zu unterhalten. Manchmal tun sie not.